Montag, 2. Mai 2016

Kia ora und haere ra

Zum Ausklang unseres Kiwi-Abenteuers (echt, schon?) schauen wir zurück: Was haben wir gelernt in zwei Monaten Neuseeland?



1. Neuseeland ist wie Europa in einer Nussschale, nur mit einladenderem Wetter, schöneren Farnen und den unnachahmlichen (!) Tui-Vögeln.

Dies ist kein Tui.

Sie hatte einen Farn in Neuseeland.


2. Wenn man nicht arbeiten muss, kocht es sich fast wie von selbst. Dabei fällt auf, wie groß im Alltag der Anspruch ist, eine Sache, die uns mal eben so mit Energie versorgt und am Leben hält, schnell nebenbei zu erledigen.



Ausgewogene Ernährung ist wichtig.


3. Wenn sich hinter dem eigenen Wagen innerhalb kürzester Zeit eine Kolonne bildet und der Eindruck stärker wird, die hintere Stoßstange müsse aus magnetischem Material gefertigt sein, dann fährt man vermutlich regelkonform (also 100 km/h auf allen Straßen, sofern nicht anders angezeigt). Da hilft nur, Radio Hauraki aufzudrehen und stur nach vorn zu schauen, denn: "Where you look is where you'll go."


4. Ein Campervan ist gemütlicher und regenabweisender als ein Zelt. Man hat seinen Hausrat dabei, überdenkt Konsum und die eigene Müll- und Abwasserproduktion und versucht, im Sinne der Gemeinschaft zu handeln, den Platz also nicht mit Abfall und Exkrementen (so sinnvoll letztere auch in ihrer die Bodenfruchtbarkeit steigernden Eigenschaft sein mögen) eingedeckt zu hinterlassen. Dafür frisst er, anders als ein Zelt, eine Menge Benzin.
4.a) Stirnlampe-kaufen war eine gute Idee! So kann man auch nach Einbruch der Dunkelheit noch Bücher verschlingen. Oder den Weg zum Plumpsklo finden.

Das ist nicht unser Campervan.


5. Das Ausdehnen der eigenen Komfortzone, z.B. durch das Leben mit Komposttoilette und selbstgezimmerter Outdoor-Dusche, geht ganz leicht, wenn man dabei so wunderbare Leute kennen lernt wie auf der Coromandel. Wir werden mit Umarmung begrüßt, bekommen am Ende Sonderkonditionen angeboten, falls wir zurückkommen möchten, und lernen ein Huhn kennen, das aussieht wie Justin Bieber. Außerdem steht in der offenen Camp-Küche eine Djembe-Trommel neben den superbequemen Sofas, auf denen man stundenlang einfach rumhängen kann.








Das ist nicht das Huhn, das aussieht wie Justin Bieber. Das sieht man ja wohl.


6. Anja wünscht sich eine Wurmfarm.


7. Unser Bild von der Maori-Kultur haben wir uns ansatzweise in Rotorua, Waitangi und im Te Papa-Museum in Wellington erbastelt. Trotzdem bleibt das Gefühl, dass etwas fehlt.

Waitangi Treaty Grounds
Te Puia, Rotorua
Falls uns wer sucht, wir sind die zwei steifen Frauen in der Mitte.


8. Mietwagen und Airbnb bringen uns näher an die Menschen als unsere olle Kiwi, die uns dafür Wellenrauschen, Surfer und Vogelgezwitscher zum Frühstück servierte. Ob Hundebauchkraulen und Matcha-Trinken in Wellington, Gartengraben und Steinehüpfenlassen in Upper Hutt, Pizzabelegen und Baden unterm Sternenhimmel auf der Coromandel, Schnittmustergucken und Freihandkunst erleben in Auckland oder Baumhauskonstruktionsüberwachung in Northland - wir haben so viele herzliche, kluge, witzige und inspirierende Leute getroffen! 





9. Zwei Monate klingen lang, vergehen aber wie im Sturzflug, wenn man versucht, alle Ecken und Enden eines scheinbar kleinen, aber dann doch ganz schön großen Landes zu erkunden, weil es einem so unglaublich gut gefällt. Wussten wir vorher auch schon, jetzt wissen wir’s ganz genau.

Lake Taupo


10. Permakultur kann man lernen, aber das Konzept ist eine Ansammlung von soviel gesundem Menschenverstand, dass manche Leute schon damit leben, ohne es so zu nennen.

Matakana




11. Man braucht nicht immer einen Set Designer, um filmreife Momente zu erleben. Es genügen schon ein alter Gasofen und ein Feuerzeug. Die Augenbrauen regenerieren sich auch recht schnell wieder.


12. Manche Wege muss man zweimal gehen, um das zu kriegen, was man will. Den Key Summit Track sind wir zweimal (am selben Tag) gelaufen, um die Aussicht ins Tal nebelfrei genießen zu können.
ergo 13. Mut zum Spätaufstehen! (Dann kann’s aber auch sein, dass der Parkplatz schon voll ist. Irgendwas ist halt immer.)


Alles in allem: 1000 Dank, Neuseeland! Du warst einfach wunderbar!


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