Dienstag, 21. Juni 2016

G'day from W.A.

“Never look back, unless you’re planning to go that way.” (H.D. Thoreau)


“Guck auf die Straße, guck nach vorn!” (Udo Struutz)


Länderwechsel sind manchmal wie eine Kopfnuss. Manchmal fühlen sie sich an, als hätte der Mensch vor einem soeben die letzte Kugel der Lieblingseissorte erworben. Manchmal hängen die Erinnerungen an das, was man gerade zurückgelassen hat, im Gehirn, wie Teenager an der Dorfbushaltestelle. Das liegt an der eigenen Gedächtnisleistung, mitunter an der Vielzahl und/oder der Intensität der Eindrücke, der Begegnungen, oder auch an einer Kombination von beiden. Vielleicht ist es auch ein Schutzmechanismus, der einen noch im Alten, Bekannten schwelgen lässt, damit man all das Neue erst später verarbeiten muss.
Länderwechsel hat mit Loslassen zu tun. Damit, sich einzulassen, auf neue Menschen, neue Unterkünfte, neue Möglichkeiten, neue Geschichten.
Erfahrungsgemäß tue ich mich damit mal mehr, mal weniger leicht. Meine Orthopädin daheim ermahnt mich immer mal wieder gerne, die Handgelenke zu lockern.
Unsere Straßenreise im dünn besiedelten, pragmatischen Westen Australiens bewegt sich immer noch in meinem Kopf hin und her. In Bruchstücken, Gedankenblitzen, gekoppelt an minutenlanges Starren und Lächeln.
Dann ist es fast so, als wären wir wieder dort - schlafen, essen, fahren, tanken, fahren, Unterkunft suchen, essen, schlafen … fahren …




We’re on the road again. Wearing the same clothes again. Unser Mietwagen hat die Standardversicherung. Die Variante ohne Selbstbeteiligung heißt “Go Zen” und würde unseren Mietpreis mehr als verdoppeln. No Zen für uns. Das heißt, wenn etwas passiert, müssen wir bis zu 4.000 AUSDollar springen lassen.
Vor dem Start unseres Asphaltausflugs erzählt uns der Autovermietungsmann mit dem schönen Namen Tarik noch rasch, dass sein Kollege nach einer Kollision mit einem Känguru nur mit halber Motorhaube zurück kam. Fein, dann genießen wir unseren Hyundai besser noch, so lange wir ihn in in silberglänzender Gänze haben, kaufen das Versicherungspaket aber trotzdem nicht und schnurren los.


Musik haben wir nicht. Keinen Radioempfang (W.A. ist wahrhaftig sporadisch besiedelt), keine CDs, keinen mp3-Player. Es liegt also an uns.
Die Stimmung ist gut. Und aufgekratzt. Wäre ich nicht erkältet, es wäre perfekt.
Vor unseren Reifen liegen 2.191 Kilometer bis nach Broome. Und dann müssen wir irgendwann noch nach Darwin. Das sind weitere 1.871 Kilometer androgyner, staubig roter, geradliniger Highway. Neuseelands Inseln sind jeweils so lang wie hier eine Halbtagestour. Zwischen Dunedin und Auckland klebte ständig jemand an meiner Stoßstange. In W.A. sind die Autofahrer so einsam, dass sie ab einem bestimmten Zeitpunkt so gut wie jedes entgegenkommende Fahrzeug grüßen. Im kurvenreichen Neuseeland 15 km/h-Straßenwindungen mit einer widerspenstigen Gangschaltung zu überwinden, war eine ganzkörperspannungsgeladene Erfahrung. Jetzt kauere ich im Fahrersitz wie eine erschlaffte Erektion mit Tempomat im Fuß, während meine Arme tatenlos rumhängen. Joseph Pilates würde einatmen, die Wirbelsäule längen, die Hände zum Himmel strecken, ausatmen und sie über dem Kopf zusammenschlagen.




Wir fahren immer geradeaus und gegen den Sonnenuntergang an. Denn erstens will man den lieber am Strand sitzend erleben und zweitens tauchen pünktlich zur Dämmerung gegen 17:30 Uhr Dutzende Kängurus am Straßenrand auf. Deshalb versichern viele Vermieter auch keine Unfälle, die bei Tagesanbruch oder Sonnenuntergang passieren. Wenn ein Känguru zur falschen Zeit am falschen Ort seine Hinterläufe in Bewegung setzen sollte, ist der Wagen hinüber, und, schlimmer, das Känguru auch. Immerhin dieses Wissen trägt zu einer gewissen Körperspannung bei und hält die Augenmuskulatur auf Trab.


Unser Hostel in Geraldton hat Charme und die Pinnwand ist ein Füllhorn wertvoller Informationen. Wir erfahren, dass nur zwei von drei der Gesundheit abträglichen Spinnensorten überhaupt in der Gegend leben: Redback (sehr, sehr abträglich) und White Tail (länglich mit weißem Popo und angeblich hautreizend). Der Rest gewinnt zwar keinen Schönheitswettbewerb, ist aber freundlich zugewandt. Läuft! (eine kann springen)
Außerdem soll am nächsten Tag ein neuer Trend in die Stadt spülen: SUP-Yoga (Yoga auf dem Standup-Paddle-Board statt auf der Matte). Doch wir fahren nach dem Frühstück gleich weiter (mit Butterscotch-Bananen-Pancakes im Bauch wäre mein Brett wahrscheinlich ohnehin gekentert) und gucken uns stattdessen eine Farm an, die uns wärmstens ans Herz gelegt worden ist. Dort sehen wir unsere in Neuseeland in rauen Mengen vertilgten Lieblingsfrüchte Fejoas wieder, kosten unsere erste Kaktusfrucht frisch von der Pflanze und erregen damit die Aufmerksamkeit des ortsansässigen Emus, das entschlossen mit den langen Wimpern klimpert - so lange, bis es eine Hälfte abbekommt. Nach einem Plausch mit der Farmeigentümerin Julie geht es weiter mit unserer Fahrt gen Norden.



Als wir unser Tagesziel Shark Bay erreichen, ist klar, dass ich am Ende unserer Tour viel zu viele Sonnenuntergangsfotos gemacht haben werde. Emus stromern über das Gelände, das vom Abendlicht in Rosé, Orange, Lila und Rot getaucht wird. Fast glaube ich ein Einhorn am Horizont zu sehen. Plötzlich gleitet eine Flosse direkt vor uns durchs Wasser. Ein Delphin? Nein. Zwei. Und wem das schon zuviel ist, der hört jetzt besser auf zu lesen.
Gerade, als das letzte Stück rote Sonne im Meer versinkt, springen die beiden Delphine gleichzeitig in einem riesigen Bogen aus dem Wasser.
Selbstverständlich habe ich schon Delfine im Sonnenuntergang springen sehen. 1993, auf einem Bravo Girl! Poster. Vor Überraschung schlage ich die Hände vors Gesicht. Jetzt ist der 15. Mai 2016 und ich lasse einen Quietscher los, als wäre ich 13 Jahre alt.

Delfine bei Monkey Mia

Jeden Morgen werden die Delfine, die in die Bucht kommen, vorsichtig mit genauestens abgewogenen Mini-Fischportionen gefüttert. Wir haben Glück, es kommen tatsächlich welche. Sie sind plötzlich zum Greifen nah. Anfassen ist aber verboten, damit die Tiere nicht abgelenkt werden. Man möchte trotz der Touristenattraktion so wenig wie möglich in ihr natürliches Leben eingreifen.


Wir zuckeln mit den vorgeschriebenen 110 km/h weiter über den ermüdend schnurgeraden, wundervoll rotgeränderten Highway, flankiert vom dumpfen Geruch verwesender Kängurus, Wallabies und Rinder. Sobald ein Fahrzeug naht, flattern die Krähen auf, die aus ihnen Frühstück/Mittag/Abendessen beziehen.

Unser nächster Halt, Carnarvon, ist nicht schön, aber praktisch, und wie ich auf dieser Reise immer wieder feststelle, üben genau diese Orte meist eine schwer erklärbare Faszination auf mich aus. Ich schwimme vom Reinigungsschlauch verfolgt ein paar Runden im Pool unseres Motels mit dem scheu lächelnden französischen Portier. Danach kriegt jede eine Pizza und ein bisschen landeskundliche Bildung durch Fernsehen. “The Voice Australia” wird von wunderbar regionalen Werbespots unterbrochen. Der beste Spot wirbt für den Verzicht auf zuviel Pflanzendünger, der vom Regen oft direkt in Wasserläufe gespült wird und Tieren und Pflanzen schadet. Hauptdarsteller sind zwei Plüschkrebshausschuhe, die dazu aufrufen, zu “fertilise less, relax more.” Am Ende der Reise können wir den Dialog fast mitsprechen.
  
In den nächsten Tagen geben wir uns ein bisschen mehr Mühe mit der Freizeitgestaltung. In Coral Bay schnorcheln wir mit Mantarochen und sehen dabei einen Tigerhai, der allzu hurtig verschwindet, als er unsere Go-Pro-schwingende Schnorcheltruppe im Nacken spürt. In der letzten halben Stunde unseres Korallenriffabenteuers treffe ich ganz allein auf eine gemütlich mampfende Meeresschildkröte. Mit großen Augen schaut sie sich um und rupft mit dem Maul Essbares vom Meeresgrund. Irgendwann treibt sie mit der Strömung rückwärts und schiebt ihren Popo unmittelbar vor meine Taucherbrille, bevor sie seelenruhig weiterfuttert. Selten habe ich so ein Glückgefühl darüber verspürt, ignoriert zu werden.


Nach ein paar Tagen, zwei Billardduellen und einer legendären Tischtennispartie zwischen Iris und mir geht es weiter nach Exmouth, das die Leute ganz sicher nicht wegen der beeindruckenden Stadtkulisse oder der günstigen Preise anzieht. Man kommt, um bei 32 Grad die Turquoise Bay mit weißem Sand und klarstem, lauwarmem Wasser zu genießen und den Nationalpark zu erkunden. Die Übernachtungspreise steigen weiter, während die Standards sinken. Für immer mehr Geld bekommen wir immer weniger schöne Unterkünfte, aber auch einen Haufen denkwürdiger Augenblicke, die mehr oder weniger alle aus unserem Versuch zu sparen erwachsen.

Da ist der Sechserschlafsaal, in dem außer uns nur eine fröhliche Kanadierin wohnt, mit der wir praktisch non-stop zwei Tage an den Traumstränden der Umgebung verbringen und fast unser erstes Känguru überfahren werden. Die Fahrt (die wir blöderweise nach Sonnenuntergang angetreten haben) gleicht danach einer Mischung aus Wildsafari und Höllentrip, denn ich freue mich einerseits über die vielen niedlichen Kängurus, während ich gleichzeitig Angst habe, eines zu überfahren.

Dann ist da noch das schmucklose Motel mit den makellos gefalteten Handtüchern und den aufdringlichen Ameisen im Industriegebiet von Karratha, wo wir unser Mittagessen draußen grillen und es sich mit der Managerin, einer Maorifrau, die seit fünf Jahren hier lebt, fabelhaft schwatzen lässt.



Nicht zu vergessen der Industrie-Trailerpark in Port Hedland, in dem eigentlich nur Arbeiter übernachten (und leider morgens um vier Uhr lautstark zur Frühschicht aufbrechen).


Und schließlich ein ausgedientes Minencamp, das wir gemeinsam mit Aboriginal Wayne, Kängurubaby Binbin und vielen kleinen Fröschen bewohnen, die am liebsten direkt unter dem Rand der Kloschüssel sitzen. Vielleicht ist ihr Gefühl beim Runterspülen ähnlich unserem beim Achterbahnfahren.  



Wayne zeigt uns nicht nur das Emu am Kreuz des Südens, er kocht mir auch Tee am Lagerfeuer, fackelt einen Spinifex für mich ab, denkt sich mit mir aus, welche Tiere sich hinter den Schattensilhouetten des nahen Waldes verbergen, und erzählt vom Leben in einer Gesellschaft, die die Wörter Rassismus, Segregation und Völkermord sicher weit von sich schieben würde, während sie die älteste lebende Kultur der Welt ihres Landes und damit ihrer Lebensgrundlage beraubt hat.




Diese Seite des rauen Bildbandkontinents ist so unsagbar düster, und sie ist, was sich beinahe noch stärker in mein Gedächtnis gebrannt hat, als die endlose, wüste, grandiose Weite um uns herum. Waynes Zorn darüber ist manchmal schwer auszuhalten, aber er macht uns um eine unschätzbare Erfahrung reicher, denn viele Aboriginals, die uns auf dem Weg in den Norden begegnen, hüllen sich in Schweigen, lächeln nicht einmal, scheinen uns gar nicht wahrzunehmen.


Außerdem wird der Mann, der seine Geschichten nicht erzählt, sondern singt, der uns zeigt, wie man mit zwei Bumerangs die Rhythmusgruppe stellt, wie man Kopfschmuck für Zeremonien schnitzt und dass man den Pfeil am Speer mit der Sehne aus einem Känguruschwanz umwickelt, für eine weitere Sache auf ewig meine Dankbarkeit genießen. Er leiht mir für eine Nacht sein swag, seinen Außenschlafsack, den er immer mitnimmt, wenn er im Outback übernachtet (“When I go bush …”).  Darin darf ich unter dem Sternenhimmel schlafen, als Gesellschaft nur ein wärmendes Feuer und irgendwo in der Nähe ein hin und wieder grunzender Bulle. 


Bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen verabschieden wir uns mit einer Umarmung, und Iris und ich brechen zu unserem zweiten Tag im Karijini Nationalpark auf, um Schluchten und Wasserläufe und heilige Stätten zu erkunden. Ohne Beschilderung würde unsereins völlig ahnungslos durch die Landschaft stolpern, denn anders als viele andere Kulturen haben die Aboriginals auf das Errichten güldener Kathedralen verzichtet.






Auf dem Rückweg ins robuste Port Hedland, wo wir ein paar Tage zuvor das Phänomen der “Staircase to the Moon” erleben durften (Wenn der Vollmond aufgeht, wirkt seine Lichtspiegelung im Meer wie eine lange Treppe.), tauchen wieder meine liebsten Straßengefährten auf: Roadtrains - riesige, glänzende LKW mit etwa vier gigantischen Anhängern, die beim Vorbeifahren ordentlich die Haarwurzeln vibrieren lassen.

Letzte Pause vor Broome: Barn Hill

Broome ist mittlerweile fast zum Greifen nah. Wir passieren noch ein paar ausgetrocknete Flussbetten, bevor wir die Stadt mit dem berühmten Cable Beach erreichen, und können die Flutgefahrschilder kaum fassen, die Wasserstände von bis zu zwei Metern nach starken Regenfällen anzeigen. Schwer zu glauben, bei einer Temperatur von ca. 34 Grad, dass sich hier irgendetwas niederschlägt und nicht sofort verdampft.




Cocktails am Cable Beach

So wie der Kaffee, der seit dem Verlassen der Großstadt bedenklich schlechter geworden ist, hinterlassen auch die Zimmerpreise in der Gegend einen fahlen Geschmack im Mund. Broome lässt sich seine Sehenswürdigkeiten und seine exponierte Lage im Nirgendwo gut bezahlen. Und als wir dann noch unser Auto abgegeben haben und den sich kilometerweit erstreckenden Ort erlaufen müssen, während unsere Shirts kaum mehr Schweiß aufnehmen können, wird die Frage “Wie weiter?” immer drängender. Allzuviel Zeit bleibt uns nicht mehr in Australien, in zehn Tagen hebt unser Flieger in Darwin ab.

Verlag und Buchhandlung für indigene Bücher


Iris sucht nach Dinosaurierspuren am Gantheaume Point.

Wir machen uns gegenseitig Vorschläge: fliegen (zu teuer und langweilig), Busfahren (billiger, lang, unbequem) und Relocation. Ich prüfe die Angebote der Autovermieter. Für praktisch kein Geld bekommt man ein Auto, das jemand anders zuvor für teuer Geld nur hin- und nicht zurückgefahren hat. Wir übernehmen das. Die Aufgabe: Einen Campervan aus der schwäbischen Sternefertigung, sieben Meter lang, mit Klo, Dusche, Doppelbett und ausklappbarem Grill, inklusive 100-Dollar-Tankgutschein, in vier Tagen von Broome nach Darwin bringen. 

Hier versteckt sich Maui Mate hinter einem Baum.

Unterkunft und Transport bis Darwin für 5 Dollar am Tag, plus Dieselkosten, die der Gutschein nicht mehr deckt, und die Kosten für zwei billige und fein skurrile Campingplätze. Das entpricht insgesamt den Kosten eines einzigen Bustickets. Und wir können anhalten, wo wir wollen. Mein inneres Buchhalterkind schlägt strahlend ein. Die Abenteuerfreude ist zurück.
Wir teilen die Route in Abschnitte ein und stürmen den Supermarkt.


Männerkosmetik.

Campingplatz I: Fitzroy Crossing

Boab mit Verehrerin

Beef Road Monument. Keine Ahnung.

Campingplatz II und letzter Stopp vor Darwin: Katherine.

Die Landschaft hat sich dramatisch gewandelt.

Bis wir vier Tage später ruhmreich auf den Autohof in Darwin einreiten wie einst Pater Ralph in Drogheda, haben wir heaps of Halloumi, Grillgemüse und Bundaberg Lemon-Lime-and-Bitters-Limonade intus, haben neue Landstriche erfahren und um sieben Uhr abends in den Sternenhimmel gestiert, trotz 35,5 Grad unsere Antiklimaanlagenposition nicht aufgegeben (dann lieber schön im Mantafahrerstil den Ellbogen aus dem offenen Fenster…) und kurz vor der Grenze zwischen W.A. und dem Northern Territory panikartig angefangen, unser Obst zu verzehren, weil man kein Obst über die Staatengrenze bringen darf. Kurze Zeit später wissen wir, dass die Regelung nur in die andere Richtung gilt …



Wir haben noch genug Zeit, um Darwin zu erkunden, Aboriginal Felsenmalereien im Kakadu Nationalpark zu sehen und in der Hängematte einer Künstlerkommune zu schaukeln, wo ein paar Tage zuvor eine Python im Kleiderschrank gefunden wurde und über unseren Köpfen die Geckos ihre Saugnäpfe testen. Wir nehmen uns Zeit für Human-Rights-Openairkino (unbedingt sehen! “Chasing Asylum”, eine Dokumentation über die australische Flüchtlingspolitik), Zeit zum Eisessen und Sonntagstrandmarktgucken. Und am Schluss bleiben sogar noch zwei Stunden zum Schuppenaufräumen in der Kommune, was mir eine kostenlose Übernachtung und, viel wichtiger, ungemeine innere Zufriedenheit einbringt, weil ich zu all den daumenlangen Kakerlaken stets freundlich geblieben und beim Anblick meiner ersten Huntsman Spider nicht in Ohnmacht gefallen bin. Zugegeben, wie sich herausstellte, war es nur die Haut einer HS, aber sie war definitiv größer als mein Daumen und trug keine Flipflops, und das ist alles, was zählt - für mich.


Letzter Ausflug in Australien: Kakadu National Park.






Künstlerkommune The Jungle
In einer Welt ohne Zeit für Kino möchte ich nicht sein.



Diese vollgepackten und gleichzeitig so frei anmutenden Wochen zu verarbeiten, macht sich mein überraschtes Herz nicht leicht, denn eigentlich stand Australien gar nicht auf meiner Liste. Doch es hat sich mit seiner klischeehaften Weite, seiner Hitze, seinem Staub, seinen Babakiuerias, seinen Menschen und seinen Farben einen Platz in meiner “Nomadenseele” (Iris) [bitte hier ein Verb nach Wahl einsetzen] …

Und jetzt sitze ich auf einer Insel, am Pool, man macht meine Wäsche, bietet mir Massagen und Yogastunden, allerorts köstliches, vegetarisches Essen, exotische Fruchtsäfte, üppige Tempel und einen privaten Fahrer. Und heimlich, ganz heimlich, träume ich vom staubigen Outbackboden, rotfleckigen T-Shirträndern und vom Großen Emu.


Alles Liebe,


Eure Anja








Australians are all ostriches. / Australians all rejoice